Embarking Ocean Endeavour 09.01.2024 Vor 40 Mio. Jahren, entzweite sich die Antarktika vollends von Australien und driftete Richtung Südpol weg. Im 15. und 16 Jahrhundert bestätigte die Umrundung des «Kap der guten Hoffnung» und «Kap Horn», dass «Terra Australis Incognita» (das unbekannte Land im Süden, falls es existierte) ein eigener Kontinent darstellt. Der Seefahrer James Cook überquerte als erster den Antarctic Circle und umrundete die Antarktika 1773. 1774 gelang es ihm und seiner Crew zum 3. Mal, 71 10’ S zu überqueren, als einziger im 18. Jahrhundert. Die erste, bestätigte Flagge auf der Antarctica Peninsula wurde von Fabian Gottlieb von Bellinghausen am 27.01.1820 während einer russischen Marine-Expedition aufgestellt. Weitere Inseln wurden in der Folge entdeckt. Die erste, unbestrittene Landung aus der Luft erfolgte 1895 in Cape Adair. 1898 überwinterte die erste Expedition innerhalb des Antarctic Circle (belgische Expetition). In einem dramatischen Rennen war der Norweger, Ronald Amundsen der erste Mensch, welcher am 14. Dezember 1911 den Südpol erreichte, gefolgt vom Engländer Robert Falcon Scott. Zwischen 1929 und 1931 leitete Sir Douglas Mawson eine Expedition, woraus eine Küstenkarte entstand (Australian Antarctic Territory). Die ersten erfolgreichen Überquerungen der Antarctica über den Südpol, liessen 1958 Vivian Fuchs und Sir Edmund Hilary ebenfalls ihre Flagge einstecken. 1959 waren bereits 12 Länder präsent. Welcome aboard! Die Endeavour wurde 1981 in Polen gebaut und ist mit einer Länge von rund 137 Metern ein relativ kleines Schiff. 200 Passagiere und 124 Crewmitglieder geniessen, arbeiten, forschen hier über zwanzig Tage gemeinsam auf dem rauen Meer am Südpol. Wir starten unsere Expedition Richtung Falklandinseln (Malwinen), South Georgia, South Shetland Islands und Antarctic Peninsula, dies in umgekehrter Reihenfolge, als geplant. Die Gründe liegen im Avian Flue Virus, welcher seit 2022 wieder aktiver ist und von den Vögeln über deren Ausscheidungen und Federn auch auf Säugetieren übertragen werden kann. So wollen wir, so lange uns noch Zeit bleibt, zuerst die an Vögel reicheren Inseln aufsuchen. Die ersten beiden Tage schiffen wir von Ushuaia durch den Beagle Kanal Richtung Nordosten, in den Atlantik. In den Zwei Tagen auf See bleibt uns für die Orientierung auf dem Schiff genügend Zeit. Auch werden wir in etlichen Briefings über Life-Security, Bio-Security und sonstiges unterreichtet. Unsere äusserste Schicht an Kleidern wird einer minuziösen Inspektion unterzogen, mit Staubsauger, Desinfektion oder gar von Hand werden möglicherweise eingeschleppte, biologische Rückstände entfernt. In den ersten Tagen kommt so viel auf uns zu, dass wir am 10.01. erst um 08:50 Uhr aufwachen und doch glatt das erste Frühstück verpassen.
West-Falkland 11.01.2024 Nach einer ruhigen Nacht legen wir am Morgen an der Küste von Westpoint Island an. Zum ersten Mal in Vollmontur und dadurch ziemlich unbeweglich, besteigen wir das Zodiac Boot, welches uns durch die schäumenden Wellen ans Ufer fährt. Mit dem undankbaren Platz an vorderster Front, kriegen wir schon einige Spritzer ab, aber, halb so schlimm. Die Sonne scheint und bewegt geht es den Hügel hoch, bis wir nach ca. 2,5 km gut gewärmt die Klippe auf der gegenüberliegenden Inselseite erreichen. Schon auf dem Weg begegnen uns einige Upland Gooses und der Chimango Caracara (Falke), ganz ohne Scheu landen sie vor unseren Stiefeln. Doch das brütende Ende kommt erst noch. Wir besuchen zwei Kolonien, bestehend aus Black-Browed Albatrossen und Rockhopper Penguins. Sie teilen sich ihre Brutplätze, Ihre Küken sind wohl gleichzeitig im Oktober geschlüpft. Die putzigen Kleinkinder tragen schon ihr warmes Untergefieder, welches sie selbständig warm hält, so dass die Eltern auf Fischjagd gehen könne. Alleine sind die Kleinen nie, da ist immer ein erwachsener Pinguin oder Albatros auf der Hut. Die regelmässig geformten Albatrosnester, die wie ungebrannte Tonschalen aussehen, sind übrigens aus Vogelkot getöpfert und werden manchmal auch gerne von Pinguin-Küken benutzt. Wir sind überwältigt von diesem friedlichen Zusammenleben zweier, doch sehr unterschiedlicher Tierarten. Ich muss sagen, bei diesem weiten und beschwerlich steilen Weg hinunter ans Meer, wäre ich doch lieber ein Albatros mit seinen Segelkünsten. Im Wasser hat der tauchende Pinguin jedoch auch seine Vorteile. Uns beeindrucken die wunderschön schwarzen Eyeliner im weissen Gesicht des Albatros, wobei auch die Männer geschminkt sind! Beim Rockhopper Penguin beindrucken uns seine langen, orangenen Federn im Gesicht, übrigens sind sowohl Männchen als auch Weibchen mit diesen Federn ausgeschmückt. Nach dem Lunch geht es weiter nach Saunders Island, ebenfalls West-Falkland. Hier betreten wir einen wunderschönen, fast weissen Sandstrand, die Sonne scheint, und das Meer widerspiegelt den Himmel in tiefem Blau. Erinnert uns etwas an die Karibik, wenn da nicht das kalte Wasser von ca. 3 Grad, der Wind und das raue Klima wären. Kaum zu glauben, heute sehen wir alle vier Pinguinarten an einem Strand, zum Teil in durchmischten Gesellschaften. Der gesellige Gentoo Penguin, der kecke Magellanic Penguin, der überlegte King Penguin und der putzige Rockhopper Penguin weiter hinten in den Klippen. Dort, wo die Wellen des Meeres über den Sand schäumen, runden Gänse und Albatrosse die Vogelidylle ab. Was für ein herrlicher Nachmittag.

Stanley 12.01.2024

Heute heisst es, früh aus den Federn! Um das Hafenbecken bei Stanley in Ost-Falkland zu erreichen, muss die Endeavour durch eine enge Passage manövrieren. Zu viel Wind und Wellen würden unseren Besuch also verunmöglichen. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, pünktlich mit dem Morgenwecker, liegt die Endeavour bereits vor Anker im Hafenbecken. Es gibt keinen Peer, so legen wir – als bereits erfahrene Zodiac-Mitfahrer sportlich am Ufer bei Stanley an. Stanley ist ein wunderhübsches Dorf mit 2500 Einwohnern. Die Hausdächer sind bunt gefärbt, die Gärten königlich gepflegt, britische Ordnung herrscht überall. Auf den öffentlichen Toiletten suche ich vorerst vergebens nach dem Abfalleimer fürs Klopapier, auch die sanitären Leitungen weisen europäische Durchmesser auf. Nach über einem Jahr Mittel- und Südamerika, muss ich mich zuerst daran gewöhnen. Klopapier, Handseife, Handtrockner, alles vorhanden, was für ein Luxus. Geld-Währung und Autonummern haben auf Grossbritannien gewechselt, es wird links gefahren, ach ja, fast hätte ich die Nr. 1 vergessen: der Land Rover! Unser Ausflugstag ist fast zu kurz, um das schmucke Dörfchen und ihre eher scheuen Bewohner bis ins Detail kennen zu lernen. Das liebevoll gepflegte Museum, mit Ausstellungsstücken aus den Zeiten der Schifffahrt, der Entdeckungs- und Expeditionsreisen, dem Walfischfang, dem Lifestyle sowie dem Falklandkrieg aus 1982 ist sehr beeindruckend aber auch tragisch. Wir erfahren sogar, was ein Symphonion ist, nämlich der Vorgänger der Jukebox. Wir sprechen mit Mike, welcher schon seit über 20 Jahren angeschwemmte Walfischskelette reinigt und in seinem Garten ausstellt. Der Spermwale trägt aber einen Zahnersatz. Die Zähne werden wie Elfenbein gehandelt und haben einen Wert von USD 600.00 (pro Zahn). Na ja, unsere eigenen Zähne sind uns noch mehr Wert, so will es der Zahnarzt.

Als Vorreiter werden wir zu einem Vortrag von Mensun Bound geladen, dem Leiter der «Discovery of Shackleton’s Endurance». Die Endurance sank 1915 vor der Küste der Antarktis. Bound gelang es nach einem bereits gescheiterten Versuch, mit seinem Team das Schiff zu lokalisieren und zu dokumentieren, ein 27 Mio. Dollar-Projekt ging damit erfolgreich zu Ende. Sein erschienenes Buch «The Ship Beneath The Ice» ist gemäss der Sunday Times zum Bestseller geworden. Eine ergreifende Geschichte, wie eines der weltberühmtesten Schifffracks wieder gefunden wurde, erzählt vom sympathischen Leiter der Expedition, Mensun Bound. Vielen Dank , Chad Carey dem Managing Director von CHIMU Adventures, dem australischen Reiseveranstalter. 

Shackleton’s Lost Ship Finally Found | History’s Greatest Mysteries

Unsere Rückfahrt mit dem Zodiac wird etwas rau, vor allem beim seitlichen Anlegen an die Endeavour. Die seitlichen Wellen schlagen das Zodiac etliche Male an den Steg und lassen in uns allen das Adrenalin ansteigen. Unglaublich, wie schnell die physikalischen Kräfte mit jedem Knoten unbarmherzig zunehmen und das Ausstiegsabenteuer (oder Ängste?) dadurch erhöht. Das Zodiac kann vorerst nicht nahe genug an die Ausstiegsrampe genommen werden, bis Hilfe kommt, dann geht alles ganz schnell, und alle haben es heil ins Trockene geschafft.

Der Wind legt einige Knoten zu und eben erreicht uns die Durchsage, dass wir den Hafen infolge starken Windes vorerst nicht verlassen können. Um 23.00 Uhr beruhigen sich Seegang und Wind, und wir können wir die 80-Meter-Passage verlassen.

South Georgia 15.01.2024

Wer glaubt, wir langenweilen uns diese Tage auf hoher und rauer See, irrt sich. Vorträge über Eis, Vögel, Säugetiere, Entdeckungsreisen und die Geschichte der Ausrüstungsentwicklung werden uns am laufenden Band geboten. Der Film über den Untergang des englischen Expeditionsschiffes «Endurance» im Jahr 1915 im Eis vor der Antarktis hat uns sehr beeindruckt. Kapitän Shackleton rettete seine ganze Mannschaft von 27 Mann in einer spektakulären Odyssee.

Die Crew durchquerte vorerst einen Teil der Antarktika mit ihren Rettungsbooten auf Hundeschlitten über das Eis, dies unter widrigsten Bedingungen. Shackleton wählte den Seeweg nach Elefant Island in 1450 km Entfernung. Die komplette Mannschaft landete mit den drei Rettungsbooten (6 Meter Länge) auf Elefant Island. Hier würde sie noch niemand finden. Shackleton beschloss, zusammen mit fünf Mann in einem Boot Richtung South Georgia zu segeln, wo sie Hilfe der Walfischfänger erwarten konnten. 21 Mann blieben zurück auf Elefant Island, bauten sich mit den restlichen zwei Booten eine Unterkunft und warteten ab. Shackleton stabilisierte den Bootsboden mit Steinen, deckte das Boot mit Brettern ab, so konnten jeweils drei Mann unter den Brettern ruhen, drei Mann steuerten, navigierten, hielten Ausschau in Wind, Schnee und Sturm. Vom 24. April bis zum 15. Mai wurde die Nussschale durch hohe Wellen geschüttelt rund 800 km Richtung South Giorgia navigiert. Hätten sie sich um ein Grad verirrt, hätte ihr Ziel zur Rettung 1000 km daneben gelegen. Was für eine Navigationsleistung von einem Mann mit einem Sextanten ausgerüstet. Ihr ganzes Leben verlief in gebückter Haltung ab. Zwei Sonnentage bescherten ihnen nach Langem wieder trockene Kleidung, doch die war nicht von langer Dauer. Shackleton und seine fünf Mann erreichen King Haakon Bay. Shackleton, Tom Crean und Frank Worsley erreichten anschliessend über die noch nicht kartografierten Berge, 30 km quer über die Insel, die Walstation in Stromness. Sie liefen und kletterten 36 Stunden am Stück, eine Rast hätte sie, kurz vor dem Ziel, erfrieren lassen. Sie erreichten den rettenden Walfang-Hafen von Stromness. Alle zurückgebliebenen Männer auf Elefant Island konnten einen Monat später, d.h. insgesamt nach vier Monaten auf Elefant Island und ‘nur’ vier amputierten Zehen, gerettet werden. Shackleton starb 1922, auf einer weiteren Expedition an den Südpol, in noch jungen Jahren, an einer Herzattacke.

Right Whale Bay 15.01.2024

Um 07.50 Uhr sehe ich die ersten Eisberge aus dem Yogaraum-Fenster. Auch Wale, Delfine, Pinguine sowie Seehunde tummeln sich im kalten Wasser. Kaum zu glauben, wie viel Leben sich da draussen zwischen kaltem Wasser, Eisschollen und beissendem Wind abspielt. Heute Nachmittag geht unsere erste Expedition im Zodiac entlang den Ufern von Right Whale Bay. Leider können wir die Ufer infolge der Vogelgrippe nicht betreten. Der Strand ist aber gut mit Pinguinen und Seehunden bevölkert. Auch mit ein Grund, weshalb wir 200 Passagiere eh’ keinen Platz an Land finden würden. 25’000 Pinguine bevölkern diese Bucht. Alles Königspinguine. Wir können sie aus unseren Zodiacs beobachten. Sie fischen, spielen, rollen sich im Wasser und streicheln sich mit dem Flügel/Flosse über den runden Bauch, wohl eine Reinigungsgebärde. Hier spielt sich so einiges im Wasser ab, währenddem die Jungtiere am Land nach ihrer Mutter rufen. Wie ist es nur möglich, aus so vielen Schreihälsen die Jungen zu erkennen. Es ist wunderschön da draussen, die Sonne drückt sich von Zeit zu Zeit zwischen den Wolken durch und wärmt uns ein bisschen. Nach 75 Minuten haben alle kalt genug und wir kehren in den warmen Schiffsbauch zurück.

Nach dem Nachtessen und einem Glas Wein, gibt es nochmals ein Verdauungsfährtchen nach Salisbury Plain. Hier tummeln sich erneut Seehunde und Seeelefanten im Wasser, Königspinguine machen Kapriolen und im Hintergrund an Land spielen die Jungtiere, um sich auf den Ernst des Lebens vorzubereiten. Im Hintergrund erheben sich hohe Schneeberge, und verstecken sich im Schneetreiben und im Nebel. Gletscher wälzen sich von allen Seiten zur Bucht vor. Hier ist der Boden noch nicht von Eis und Schnee bedeckt, anders als in der Antarktika.

Saint Andrew / Grytviken 16.01.2024

Heute weckt uns der Weckruf von Jenny’s Stimme über den Lautsprecher früher, als unser Wecker. Wir sind schon in der Saint Andrews’s Bay angekommen. Nach dem wirklich frühen Frühstück steigen wir um 07.30 Uhr noch etwas schlaftrunken ins Zodiac. Wir sind schnell wach. Die See ist aber ruhig, der Wind zurückhaltend und hie und da scheint die Sonne auf die Königspinguin-Kolonie, bestehend aus ca. 60’000 Tieren. Zwischen den schwarz-weiss gefiederten Tieren tummeln sich ihre Jungtiere. Seeelefanten röhren und geben, neben ihrer immensen Masse, noch ihren akustischen Beitrag dazu. Hie und da rangeln noch zwei Bullen, obschon die heftigste Revierverteidigung schon vorbei ist. Ein gelungener Morgen.

Am Nachmittag besuchen wir die South Georgia Station in Grytviken. Ganz South Georgia ist eine unbewohnte Insel geworden. Hier befindet sich aber die Leitung des Naturreservats der Insel. Seit 1993 erklärt die Regierung (10 Personen) eine 350 km-Zone um die Insel zum Schutzgebiet, festgehalten in Verträgen mit verschiedenen Organisation, welche das antarktische Meerleben und deren Lebensressourcen wieder wachsen lassen und auch für weitere Generationen erhalten soll. Dies, nachdem 1964 die landbasierte Walstation und die zugehörige Industrie auf South Georgia geschlossen wurden. 175’250 Wale wurden seit 1904 bis dahin geschlachtet. Noch heute liegen vorrostete Schiffe und Fabrikationsmaschinen im Hafen. Jetzt tummeln sich Seelöwen und Pinguine um die mörderischen Requisiten. Ich weiss nicht, ob mich das Bild traurig oder glücklich macht. In der kleinen, 1913 von Norwegern erbauten Kirche, führt uns der Australier, Paul Kelley mit seiner akustischen Gitarre und Mundharmonika ein wundervolles Konzert vor. Seine Texte sind sehr berührend. Paul Kelley muss in Australien ein Star sein, ist uns bis heute aber unbekannt gewesen. Sobald wir wieder Internet haben, gibt’s eine neue Playlist für unsere Weiterfahrt.

Leith Harbour / Stromness 17.01.2024

Wir erreichen die grösste Walfangstation auf South Georgia. Heute ist Leith Harbour leer und verlassen, wie eine Geisterstadt. 500 Walfänger lebten da, wo sich heute Seeelefanten und Seehunde zusammen mit Königspinguinen und Kormoranen zur Brutzeit aufhalten. Die Tiere kennen keine Scheu, ihre Feinde erwarten sie nur im Wasser. Neugierige Seehundbabys müssen sogar mit unseren erhobenen Armen zurückgehalten werden. Heute Nachmittag wollen wir von Fortuna Bay aus auf dem Teilstück des Shackleton-Trails nach Stromness laufen. Leider macht uns das Wetter mit kräftigem Schneefall und starken Winden einen Strich durch die Wanderung. Shackleton hingegen, hatte 1916 keine Wetterwahl, als er seine 27-Mann-Besatzung nach dem Untergang der Endurance im Eis vor der Antarktis nach Monaten auf Eis, durch Wind und Wasser retten musste. Per Schiff fahren wir also direkt nach Stromness, um uns das rettende Ende des Shackleton-Pfades unter die Füsse zu nehmen. In warmer, wasserdichten Kleidung und mit gutem Essen aus der Schiffsküche versorgt, erreichen wir den Wasserfall im Shackleton Valley.

 

Gold Harbour / Cooper Bay 18.01.2024

Gold Harbour, der Name macht Sinn. In der Abendsonne sollen die Felsen glänzen wie Gold. Schon der Vorabend auf Deck beschert und eine herrliche Sicht. Wolken in fantasievollen Formationen vom orangefarbenen Bühnenlicht der Abendsonne beleuchtet. Mit entsprechendem Wetter begrüsst uns auch der nächste Morgen in Gold Harbour. Wir bewegen uns im Zodiac zwischen kleinen, schwimmenden Eisschollen und betrachten den Saum der Bucht, in welcher tausende von Königspinguinen stehen, sich mausern, reinigen oder ihre Jungtiere füttern. Seeelefanten scheinen faul in der Sonne zu liegen. Sie sind aber nicht faul, auch sie sind im Fellwechsel, welcher ihnen das Schwimmen im Wasser in dieser Zeit verunmöglicht. Über einen Monat halten sie sich ohne Essen am Land auf, was sie 1/3 ihres Körpergewichtes kostet. So heisst es, Energie sparen. Seehunde unterliegen dieser Prozedur nicht. Sie spielen im Wasser und drehen ihre Pirouetten, als wollten sie uns eine Schwimmballett-Show präsentieren.

In Cooper Bay suchen wir nach den seltenen Macaroni Penguins, den «Punkers» von South Georgia. Vorerst haben wir kein Glück, auch das Wetter zeigt sich von einer schlechteren Seite. Wellen und Wind begleiten unser Boot. Das Leben hier geht aber unbeirrt weiter. Sir David Attenborough bezeichnete South Georgia einst als «Die Serengeti am Südpolar».
Am Schluss werden wir doch noch belohnt. Da rocken die Punker, auf einem vorgelagerten Felsen in der Cooper Bay.

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